Japanische Architektur – Japan-Exkursion 2023, Christoph Henrichsen und Werkbericht Tomoaki Uno
Bei einer Exkursion von Prof. Markus Schlempp mit Studierenden nach Japan entstand vergangenes Jahr ein freundschaftlicher Kontakt zu Tomoaki Uno. Er folgte der Einladung nach Coburg zu unserem campus.design_open.
„Wir erwarten hohen Besuch aus Japan: Tomoaki Uno!“ erzählt Architekturstudentin Stefanie Lederer. Sie berichtet voller Begeisterung von der Arbeit des japanischen Architekten, der bekannt ist für Holzbauten nach dem Vorbild traditioneller Handwerkskunst. „Alte japanische Pavillons stehen seit Jahrhunderten. Wenn ein Holzteil kaputt geht, kann es wieder ausgetauscht werden: sehr, sehr nachhaltig.“ Und anregend für heutige Architektur-Entwürfe. Den Werkbericht von Uno gibt’s am Freitag, 10. Mai, um 16 Uhr. Bereits um 15.15 Uhr wird Dr. Christoph Henrichsen, Kunstgeschichtler und Japanologe in das Thema „Holzkultur Japan“ einführen. Passend dazu werden Holzverbindungen gezeigt, die Studierende angefertigt haben.
Tomoaki Uno arbeitet mit extremer Sorgfalt und entwickelt jedes Detail seiner Bauwerke in engem Kontakt mit Bauherren und Handwerkern. In seinen Häusern findet sich keine Armatur aus einem Katalog. Diese Arbeitsweise führt zu einem ganz eigenem Charakter des Raumes.
Ein Alleinstellungsmerkmal von Tomoaki Unos Architektur ist die selbstverantwortliche Umsetzung seiner Entwürfe. In enger Zusammenarbeit mit Handwerkern und durch iterative Versuchsprozesse entwickelte er eine eigenständige Methode der Gebäudekonstruktion, die ihm die kompromisslose Verwirklichung seiner Visionen ermöglicht.
Gegen den Trend der strikten Trennung von Entwurf und Bau zeichnet sich Uno durch seine aktive Präsenz auf der Baustelle aus. In einer Zeit fortschreitender Professionalisierung bewahrt er die integrale Einheit beider Aspekte und garantiert so Kontrolle bis ins Detail und flexible Reaktion auf Herausforderungen.
Dr. Christoph Henrichsen machte eine Schreinerlehre in Deutschland und verbrachte seine Gesellenjahre in England. Nach seiner Meisterprüfung, schloss er noch ein Studium der Kunstgeschichte und Japanologie in Köln und Tokyo ab. Er nahm drei Jahre lang an der Restaurierung einer mittelalterlichen Tempelhalle in Japan teil und betreute ein deutsch-japanisches Forschungsprojekte zur Restaurierung historischen Holzbauten am Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Er hatte Lehraufträge und Lehrstuhlvertretung an den Universitäten Heidelberg und Dortmund.
Den Werkbericht von Uno gibt’s am Freitag, 10. Mai, um 16 Uhr.
Bereits um 15.15 Uhr wird Dr. Christoph Henrichsen, Kunstgeschichtler und Japanologe in das Thema „Holzkultur Japan“ einführen.